Tiefster Euro Franken Wechselkurs seit 2015
November 19, 2021
Euro Franken Kurs unter 1.05
Der Schweizer Franken Euro Wechselkurs hat den tiefsten Stand seit 2015 erreicht, gedrückt von einer neuen Welle von Covid-19-Infektionen in Europa. Am Donnerstag ist der CHF-Kurs um 0,1% gesunken und hat später sogar die psychologische Widerstandsschwelle von 1,05 gegenüber dem EUR erreicht. Damit war der EUR/CHF-Wechselkurs auf dem tiefsten Stand seit Juli 2015. Später kehrte sich der Trend um und der Kurs stieg an. Der Grund für so grosse Schwankungen des CHF ist die Haltung der Anlegern, die nach der Ankündigung eines Lockdowns in Österreich ihre Anlagen in Sichere Vermögenswerte verschieben und unter anderem Schweizer Franken kaufen. Europa steht erneut am Rande einer sehr hohen Covid-19-Infektionswelle. Die grösste Volkswirtschaft der Region, Deutschland, hat eine Rekordzahl an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet.
Wird der Euro Franken Wechselkurs weiter fallen?
Der Schweizer Franken steuert auf ein viertes Jahr der Kursgewinne gegenüber dem Euro zu wodurch der Eurokurs weiter am Fallen ist. Trotz einiger gegensätzlicher Meinungen ist der Franken nach wie vor eine sichere Währung, wie das Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank, Andrea Maechler, kürzlich sagte. Wenn die Schweizer Währung noch stärker wird, kann sie gegenüber der Währung der Eurozone auf unter 1,05 fallen. Das könnte Experten zufolge zu stärkeren Interventionen der Schweizerischen Nationalbank führen. Die Zentralbank kauft tendenziell Fremdwährungen, um einem zu starken Schweizer Franken entgegenzuwirken und die Inflation in einem Zielkorridor zu halten. Ob die SNB nach den neusten EUR/CHF Kursverlusten in dieser Woche jetzt interveniert, wird sich in den nächsten Wochen in der Sichteinlagenstatistik zeigen. Die SNB informiert nicht öffentlich über ihre Interventionen. Auf der anderen Seite erspart der sehr gute Frankenkurs den grösseren Inflationsschub in der Schweiz, da andere Länder eine höhere Inflation haben. Der durchschnittliche Preisanstieg bewegt sich immer noch im Bereich von 2%, was laut SNB eine stabile Situation darstellt.