„Flash-Absturz“ des Schweizer Franken aufgrund japanischer Feiertage. Wie weiter mit dem Euro Wechselkurs?

"Flash-Absturz"

Es war gegen 7 Uhr in Tokio, als der Schweizer Franken in nur wenigen Minuten von 1.0004 auf 1.0096 gegenüber dem US-Dollar nachgab. Der niedrigere Wechselkurs war der schwächste seit November. Die Krise war jedoch in wenigen Minuten fast vorbei, als der CHF plötzlich anstieg und die Bewegung umkehrte, indem er tagsüber um 0,2% stieg. Die Hin- und Rückbewegung führte zu einer Handelsspanne von bis zu 100 Pips, was dem Doppelten des diesjährigen Tagesdurchschnitts von 56 Pips entspricht. Ein derart schnelles Dropdown und plötzliches Comeback auf dem Devisenmarkt wird als "Flash-Crash" bezeichnet.

Japanischer Feiertag schuld

Wie kam es am Montagmorgen zum "Blitzcrash" des Schweizer Frankens? Es gab einen japanischen Bankfeiertag, der zu geringer Liquidität führte. Es geschah schon früher in diesem Jahr - als das Ende der langen Neujahrsferien in Japan eine Woche dauerte. Am 3. Januar wurde beim Yen ein „Blitzcrash“ beobachtet, der gegenüber dem australischen Dollar um 8 Prozent sprang und schnell dahin zurückkehrt, wo er hingehört. Marktanalysten glauben nun, dass japanische Feiertage ein Faktor sind, der zu beobachten ist, da sie auf den Märkten zu Turbulenzen führen und geringere Liquidität zu verzeichnen ist, wenn Japan überhaupt nicht handelt.

… Oder vielleicht ein menschlicher Fehler?

Einige Analysten glauben jedoch, dass die plötzliche Bewegung der Schweizer Währung auch durch einen menschlichen Fehler ausgelöst worden sein könnte. Ein fehlerhafter Eintrag in Daten könnte einen Domino von Trades basierend auf vorab eingegebenen Algorithmen initialisiert haben. Was ist genau passiert? Es gab einen Kunden, der eine Short-Position in USD / CHF hatte. Die Anweisung, die er gab, war, das Währungspaar zu kaufen, wenn es steigt. Der Verkaufshändler hat mit der Abwicklung der Transaktion begonnen, als der Wechselkurs bei 1.0070 lag. Bevor der Händler den Kunden anrief, ging das Niveau jedoch auf 1.0020 zurück.

Was ist "Flash-Absturz"?

Ein "Flash-Crash" ist nichts Neues. Solche gewaltsamen Währungsbewegungen haben in der Vergangenheit stattgefunden. Um nur den Südafrikanischen Rand zu nennen der im Januar 2016 innerhalb von Minuten um 9 Prozent sprang. Im Oktober 2016 fiel das britische Pfund um 6 Prozent, um sich innerhalb weniger Minuten zu erholen. Der jüngste "Blitzcrash" des Schweizer Franken war nicht so spektakulär. „Flash-Abstürze“ treten in der Regel auf, wenn der Markt wenig Liquidität aufweist. Nach Angaben der Reserve Bank of Australia, die letzte Woche einen Bericht über die Angelegenheit nach dem Vorfall des AUD im Januar herausgegeben hat, ist der geringe Handel mit Volumina, der zeitlich zwischen dem Schliessen der US-Märkte und der Eröffnung der japanischen Sitzung eintritt, meistens für plötzliche Abstürze und Wiederherstellungen von Währungen verantwortlich. Die australische Reserve Bank wies auch darauf hin, dass solche Vorkommnisse sich zwar nicht als grössere Störungen für die Märkte herausstellten, aber sie sind ein weiteres Zeichen für die Volatilität der modernen Finanzmärkte, einschlisslich der Devisenmärkte. Die Bank behauptet, dass wesentliche Änderungen in der Struktur der Märkte für solche Ereignisse wie "Flash-Abstürze" verantwortlich sind, wie zum Beispiel die Einführung von Handelsplattformen oder Vermittlungsagenten die im Laufe des letzten Jahrzehnts den Markt erheblich neu definiert haben.

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