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EUR/CHF bleibt unter der Parität

EUR/CHF bleibt unter der Parität

July 13, 2022

 

EUR/CHF unter Parität

Letzte Woche ist der Euro-Wechselkurs drastisch gesunken, insbesondere gegenüber dem CHF. Der EUR/CHF erreichte zum ersten Mal seit 2015, als die Währungsbindung von der Schweizerischen Nationalbank abgeschafft wurde, das Niveau unter der Parität von 0,9780. Das Währungspaar testete Anfang dieses Jahres unter dem Paritätspunkt, erholte sich aber damals schnell. Diesmal sieht es so aus, als würde der Wechselkurs unter der Parität länger bleiben, da der Euro im Allgemeinen sinkt – der EUR/USD-Wechselkurs ist seit Jahresbeginn um 11 % gefallen. Angesichts des anhaltenden Konflikts in der Ukraine, der ständig steigenden Inflation und der nicht sehr optimistischen Aussichten für die Wirtschaft der Eurozone wird die Lage des Euro schwierig bleiben, sodass die Aussichten bestehen, dass der CHF weiter an Stärke gewinnen wird.

 

EZB-Politik

Der sehr niedrige Euro-Wechselkurs ist das Ergebnis weniger Faktoren, einer davon ist die Politik der Europäischen Zentralbank. Während eines Großteils des ersten Halbjahres wurde der Euro-Wechselkurs durch die Divergenz zwischen der Geldpolitik der EZB und der FED oder anderer Zentralbanken aus den G10-Ländern beeinflusst, die eine mutigere Haltung an den Tag legten. Die EZB kämpfte mit der Krise infolge des Ukrainekriegs sowie der schwierigen Wirtschaftslage und hielt sich daher für zu schwach, um eine Verschärfung der Politik vorzuschlagen. Die EZB bekräftigte im ersten Halbjahr ihr Engagement für eine Lockerung der Marktpolitik. Allerdings hat es in letzter Zeit einen Politikwechsel gegeben. Die EZB kann die steigende Inflation nicht länger ignorieren, da die Preise in der Eurozone explodieren. Aus diesem Grund hat die EZB diesen Monat die erste Zinserhöhung seit über einem Jahrzehnt vorgenommen. Ursprünglich signalisierte die Bank eine Erhöhung um 25 Basispunkte im Juli mit einer größeren Erhöhung im September, aber jetzt wurde die Bank entschlossener und eine größere Erhöhung wird bereits im Juli erwartet.

 

Zinserhöhung der SNB

Nicht nur der Schritt der EZB kam für Analysten und Investoren überraschend. Ein weiterer grosser Schock war die im Juli von der SNB angekündigte Zinserhöhung. Zum ersten Mal seit Jahren wurden die Zinsen um 50 Basispunkte vom Rekordtief von minus 0,75 erhöht. Der Schritt war eine Reaktion auf die schnell wachsende Schweizer Inflation. Weitere Zinserhöhungen werden dieses Jahr erwartet, da die SNB weiterhin gegen die Inflation kämpft. Bemerkenswert ist auch, dass die SNB bei der Bekanntgabe der Zinserhöhung auf die üblichen Kommentare zur Stärke des Schweizer Frankens verzichtete. Was bedeuten kann, dass sich die Bank bereits an den guten Wechselkurs des CHF gewöhnt hat und nicht vorhat, seine Aufwertung jetzt zu bekämpfen, da dies zur Eindämmung der Inflation beiträgt.

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