Doch keine langfristige Abschwächung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro?

Exporteure und Politiker schauten in der zweiten Novemberhälfte mit Bangen auf die Entwicklung des Euro-Franken Wechselkurses nach dem überraschenden Sieg von Donald Trump in den US Präsidentschaftswahlen. Ganz zu Freuden der Grenzgänger in den Schweizer Grenzregionen tauchte der Euro unter 1.07 Franken ohne sich bisher weitgehend zu erholen. Dabei kostete der Euro im vergangenen Jahr selten unter 1.08. Diese Entwicklung könnte darauf hinweisen, dass die sich gut entwickelnde Schweizer Wirtschaft einem Umfeld mit einem starken Franken angepasst hat und eine weitere Abschwächung nicht mehr notwendig ist.

Dies könnte bedeuten, dass die SNB vermehrt den Markt über die Kursentwicklung entscheiden lassen wird, was eine höhere Fluktuation bedeuten würde. Die aktuelle Entwicklung der Sichtguthaben der SNB weisen darauf hin, dass schon jetzt die Interventionen am Devisenmarkt stark zurückgefahren wurden und lediglich nach den US-Wahlen relativ stark um 4.8 Mrd. Franken gestiegen sind.

1.5 Prozent soll die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2017 wachsen. Das ist fast zweimal so viel wie in diesem Jahr. Die Argumente der Befürworter einer starken Geldpolitik sind damit deutlich geschwächt. Auch wird die Europäische Zentralbank nächstes Jahr ihre expansive Geldpolitik eindämmen und so den Euro stärker werden lassen. Dieser Trend ist schon im Kurs des US Dollars sichtbar nachdem Notenbankpräsidentin Janet Yellen angedeutet hat, dass eine Anhebung de Leitzinses relativ bald erfolgen dürfte. Das Umfeld könnte also der SNB in die Hände spielen und Ihr mehr Freiraum geben.

Sowohl Grenzgänger als auch Exporteure und Importeure werden die Entwicklung weiter beobachten. Wir natürlich auch.